Psychologisches Gutachten
Patientin: Anika Auweiler (mit einem n bitte)
Ärzteteam: Verena K., Steffi W., Dani K. und Ulla F.
Seit nunmehr drei Jahren steht die Patientin Anika, kurz Anick genannt, unter intensiver Beobachtung. Wir kommen daher nicht umhin, ihr Psychogramm darzulegen:
Ihre psychische Labilität offenbart sich vor allem in ihren unzähligen Liedern, in denen sie Liebe, Leben und Leiden verarbeitet. „MIßBRAUCHE MICH“ schreit sie z.B. mit Still Sane? von der Bühne. Ihre rüde Ausdrucksweise beschert ihr doch einige Probleme, da statt eines Grußwortes oft nur ein Synonym für den Beischlaf geäußert wird.
Durch mehrere Therapiestunden und Gespräche mit Betroffenen kristallisierte sich eine gewisse pathologisch/gestörte Haltung zur Sexualität heraus. Während ihr Balzverhalten bis zu ihrem 18. Geburtstag eher stagnierte, kann sie nun dem explosionsartigen Ansturm kaum gerecht werden ( „Soll ich den J. oder den A. anrufen? Übrigens treffe ich mich heute mit dem S.“) Meistens sind diese ähnlich gestört ( „Du bist der einzige Halt in meinem Leben; es isch wie a wundarschöner Draum gwese, es isch halt Schicksal). Aber Anick ist ja offen, manchmal etwas zu offen (man bedenke die Fotos vom Romantik-Café…) und schart gerne ein Kuriositätenkabinett um sich.
Ein weiteres besorgniserregendes Merkmal ist ihre physische Abhängigkeit. Anick wirft sich oft ihr vertrauten Personen an den Hals und signalisiert mit der Absenkung ihres Kopfes, daß sie gekrault werden möchte. So gerieten ihre Therapeutinnen zeitweilig in eine „fette“ Beziehungskrise, da der jeweilige Partner oft eifersüchtig auf Anicks besitzergreifendes Wesen reagierte. Zur Bewältigung dieser Probleme sucht sie sich dann doch recht ungünstige Zeitpunkte aus, wie z.B. die eigene Geburtstagsparty ( „Ach, das ist eine Geburtstagsparty??“) und hinterläßt die Gäste in eisigem Schweigen. Im Sojus sucht sie sich zum Reden schon mal öfters die Toilette oder die dunkle Halle aus. Auch in schriftlicher Form liegen zahlreiche Briefe vor, die von ihrer Seelenlage zeugen.
Typisch für sie ist auch ihre innerseelische Zerissenheit. Auf der einen Seite steht die Bürokratenseele: Ihr Wunsch ist es, alles zu ordnen und zu katalogisieren, des weiteren der dauernde Drang Geld zu zählen (Ameland: die personifizierte Bürokratie war erst beruhigt, als Ullas EC-Karte selbst in Holland ihre Pflicht tat). Statt wie anfangs in der 11 einseitige Eselsohrprotokolle abzugeben, sind diese heute (4-seitig) liebevoll in Klarsichthülle verpackt (Textverarbeitung auf dem neuesten Stand der Computertechnologie). Ihre leichten Spießerambitionen gipfelten in der Anschaffung eines Lamy-Füllers, und dem ernsthaften Wunsch, einen Tanzkurs zu besuchen (Jubiläumsball: „Du, der R.L. hat ja auch was.“…..ohne Kommentar). Unvereinbar dagegen steht der chaotische „Bauer“, den die Stufe zu kennen glaubt: Lila Schlaghose, rotes Shirt und gelber Fleecepulli mit Brandloch skizzieren ihren eigenen Stil. Sie ist halt die Independent-Lady (kaum einer würde sonst Begeisterungsrufe bei der Anprobe verlauster 2,50 Gulden teurer, Amsterdamer Flohmarktware ausstoßen). Ihre Gangart erinnert eher an einen Seebären, vielleicht steht sie deshalb auf solche (Erfahrung hat sie ja mit ihnen, auch wenn sie 38 oder 14 Jahre alt sind!!!). Chaotisch ist auch ihr eigener Schaffensbereich. Wer sich zwischen alter Wäsche, Campingutensilien und ausgekippten Aschenbechern wohlfühlt, kann nach Meinung des Ärzteteams die Spießerseite getrost begraben.
„Ich bin Kate Winslet. (….) Wieso lacht ihr? Ich sehe doch wirklich so aus!!!“ Die Spezialisten sind ratlos.
Fazit: Der Patient hat die Therapeuten geheilt und nicht umgekehrt!!! DANKE!!!!
Ziehe hinaus in die weite Welt um diese zu erheitern, damit alle Menschen an Deinem liebenswerten Wesen teilhaben können!!
ANICK, WIR LIEBEN DICH!!!!!!!